BRÜSSEL, 5. März 2025 /PRNewswire/ — Ein Besitzer eines Elektrofahrzeugs (EV) in Europa könnte jährlich zwischen 450€ und 2.900€ sparen, indem er sowohl intelligentes als auch bidirektionales Laden nutzt – dies zeigt eine neue Studie von Eurelectric und EY. Durch intelligentes Laden können EV-Batterien überschüssigen Strom speichern, und mit Vehicle-to-Grid-(V2G)-Technologien können sie diesen zu Spitzenzeiten ins Netz einspeisen. Dies hilft, das Stromnetz zu stabilisieren, Engpässe zu reduzieren und die schwankende Produktion erneuerbarer Energien besser zu nutzen. Doch den Verbrauchern fehlen klare wirtschaftliche Anreize, diesen Service bereitzustellen. Um dieses Potenzial zu erschließen, sind klare Preissignale, ein verbesserter Zugang zu Flexibilitätsmärkten und interoperable Daten innerhalb des E-Mobilitäts-Ökosystems erforderlich.
Der Flexibilitätsbedarf in Europa wird sich in den nächsten fünf Jahren verdoppeln, da mehr erneuerbare Energien ins System integriert werden und Endverbrauchssektoren elektrifiziert werden. Die Studie schätzt, dass EV-Batterien bis 2030 rund 114 TWh Kapazität bereitstellen könnten – genug, um jährlich 30 Millionen Haushalte zu versorgen – und damit etwa 4 % des prognostizierten jährlichen Strombedarfs Europas abzudecken. Doch dieses Potenzial bleibt weitgehend ungenutzt.
„Elektroautos machen Spaß beim Fahren. Unsere Studie zeigt, dass sie EV-Fahrern helfen können, Geld zu verdienen und gleichzeitig das Stromsystem zu stabilisieren. Doch Kunden brauchen Wahlmöglichkeiten auf dem Markt und klare Anreize zum Handeln.” – sagte Kristian Ruby, Generalsekretär von Eurelectric.
Der Verkauf von Elektrofahrzeugen hat die Phase der frühen Anwender überschritten und muss nun die breite Masse überzeugen. Dennoch bleiben hohe Anschaffungskosten die größte Hürde für die EV-Adoption, was 2024 zu einem leichten Rückgang der Verkaufszahlen führte, während sie 2025 bereits wieder anziehen. Durch die Bereitstellung von Flexibilität könnten Verbraucher jedoch von deutlich geringeren Betriebskosten profitieren, wodurch die Gesamtkosten eines Elektroautos unter die eines herkömmlichen Fahrzeugs sinken würden.
Auch die Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Faktor. Die Zahl öffentlicher Ladepunkte stieg 2024 um 30 % auf über 820.000 Einheiten, muss jedoch noch schneller wachsen, um das Ziel der EU-Kommission von 3,5 Millionen bis 2030 zu erreichen. Dies erfordert die Installation von 8.600 Ladepunkten pro Woche.
„Damit Verbraucher eine aktive Rolle bei der Flexibilität übernehmen, muss das gesamte E-Mobilitäts-Ökosystem sie dabei unterstützen, Elektrofahrzeuge als mehr als nur ein Fortbewegungsmittel zu betrachten. Benutzerfreundliche intelligente Ladelösungen mit klaren Kostenvorteilen sind entscheidend für die Akzeptanz und das Engagement der Verbraucher.” – ergänzte Serge Colle, Global Power & Utilities Sector Leader bei EY.
Auf der Netzseite könnten Verteilnetzbetreiber (DSO) jährlich rund 4 Milliarden Euro einsparen, da eine höhere Flexibilität den Infrastrukturbedarf teilweise reduziert. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn DSOs digitale Echtzeitüberwachung einsetzen und kostenlosen Zugang zu interoperablen Daten erhalten, wie es im EU-In-Vehicle-Act vorgesehen ist, der jedoch noch umgesetzt werden muss.
Lassen Sie uns dieses Potenzial in Leistung umwandeln.
Hinweis für Redakteure: Eurelectric vertritt die Interessen der europäischen Elektrizitätswirtschaft. Unser Ziel ist es, zur Wettbewerbsfähigkeit der Branche beizutragen, eine effektive Vertretung in der öffentlichen Politik zu gewährleisten und die Rolle der Elektrizität für den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern.